Schritt in Richtung Zukunft

Das Schornsteinfegerhandwerk erlebt gerade eine anstrengende Zeit und alle wollen wissen, wie es weitergeht. Während in unserer Gesellschaft und leider auch in unserem Beruf von einigen mit Unwahrheiten und Polemik gearbeitet wird, gibt es aber immer auch Bereiche, in denen erfolgreich, zielorientiert und kompromissbereit für die Zukunft gearbeitet wird. Leider dringen diese mindestens ebenso wichtigen Punkte in der Öffentlichkeit kaum durch und werden somit nur von wenigen wahrgenommen.

Ein sehr schönes Beispiel hierfür findet sich auch in unserem Beruf. So wird seit ziemlich genau zwei Jahren in der Berufsbildung zusammengearbeitet und das gemeinsame Ziel einer zukunftssicheren Berufsausbildung verfolgt. Im ersten Schritt wurde die überbetriebliche Ausbildung vollkommen neu aufgestellt und um eine Woche auf nun neun Wochen erweitert. Dies bedeutet konkret, dass alle neuen Auszubildenden, die ab dem Jahr 2023 ihre Ausbildung begonnen haben, eine moderne überbetriebliche Ausbildung erhalten und dort besser mit den neuen Betätigungsfeldern in unserem Handwerk vertraut gemacht werden.

Im zweiten Schritt arbeiten nun schon seit einigen Monaten viele Beteiligte an der Neuordnung der Berufsausbildung im Schornsteinfegerhandwerk. Beteiligte sind hier neben dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, dem Bundesinstitut für Berufsbildung, dem Bundesministerium der Justiz und der Kultusministerkonferenz auch einige Verbände. Federführend sind hier der Deutsche Gewerkschaftsbund, die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), der Zentralverband des Deutschen Handwerks, das Kuratorium der Deutschen Wirtschaft und die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände. Dazu kommen Sachverständige der Arbeitgeber- und der Arbeitnehmerseite, die aus den Reihen des Bundesverbands des Schornsteinfegerhandwerks – Zentralinnungsverband – und des Zentralverbands Deutscher Schornsteinfeger – Gewerkschaft & Fachverband – sowie der IG BAU kommen. All diese Akteure arbeiten seit Monaten in mittlerweile sieben jeweils zweitägigen Sitzungen an der neuen Verordnung über die Berufsausbildung zum Schornsteinfeger und zur Schornsteinfegerin. In dieser Verordnung wird all das geregelt, was unseren Beruf ausmacht, und welche Tätigkeiten wir ausführen dürfen und können. Die Berufsbildpositionen sind im Ausbildungsrahmenplan angelegt und genau gegliedert. Hieraus ergibt sich, was wir können und was unseren Beruf ausmacht. Unser Beruf wird zukünftig 17 Berufsbildpositionen (aktuell sind es zwölf) umfassen und jede Position wird weiter untergliedert. Um eine gute und möglichst gleichwertige Ausbildung möglich zu machen, werden die Unterpunkte jeweils in Ausbildungswochen gegliedert. Des Weiteren wird in der Ausbildungsordnung auch die Durchführung der Gesellenprüfung geregelt. Hier gibt es einen geänderten rechtlichen Rahmen, den es in der Verordnung umzusetzen gilt. Parallel zu den Sitzungen der Sachverständigen, die die Ausbildungsordnung überarbeiten, arbeitet die Kultusministerkonferenz an den Rahmenlehrplänen für die Berufsschulen und ist hier ebenfalls sehr engagiert auf einem guten Weg. Aktuell sind wir gut im Zeitplan und es geht momentan noch um einige Details, wie zum Beispiel den genauen Umfang und Ablauf der Prüfungen, die Einarbeitung von Bedenken anderer Gewerke und die juristisch eindeutige Begrifflichkeit an einigen Stellen.

Somit gehen wir davon aus, dass für alle Auszubildenden, die ab August 2025 eine Ausbildung im Schornsteinfegerhandwerk beginnen, eine noch modernere Ausbildung bereitsteht, und für alle, die die Ausbildung schon erleben dürfen oder durften, ein noch modernerer Beruf mit noch besseren Möglichkeiten entsteht.

Wir sind davon überzeugt, hier einen Schritt in Richtung Zukunft zu gehen und eine moderne Berufsausbildung sowie eine moderne Gesellenprüfung auf den Weg zu bringen, die unser Handwerk weiterentwickelt und für die Zukunft gut aufstellt.